DV Geo wählt Leiterin des Jura-Museums Eichstätt zur Geowissenschaftlerin des Monats April

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SNSB-Geowissenschaftlerin PD Dr. Christina Ifrim, wissenschaftliche Leiterin des Jura-Museums in Eichstätt wurde vom Dachverband der Geowissenschaften (DV Geo) zur Geowissenschaftlerin des Monats April gewählt.

Christina Ifrim
PD Dr. Christina Ifrim, wissenschaftliche Leiterin des Jura-Museums mit dem Eichstätter Archaeopteryx (Foto: Christian Klenk, cpuKU)

Die Paläontologin steht für einen engen wissenschaftlichen Austausch zwischen Deutschland und Lateinamerika, insbesondere Mexiko. Sie ist seit 2022 Mitglied in den Subkommissionen für Jura- und Kreide-Stratigraphie, seit 2024 stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Stratigraphischen Kommission, Beirätin der Paläontologischen Gesellschaft und Mitglied der International Working Group on the Tithonian. Seit 2020 leitet Christina Ifrim das Jura-Museum, eines der insgesamt fünf SNSB Regionalmuseen. Sie ist dort zuständig für Forschung, Kuration sowie Inhalte des Museums und ein 8-köpfiges Museumsteam. Das Jura-Museum ist eingebettet in die Museumslandschaft sowie die Forschungsinfrastruktur der SNSB. Weitere Standorte befinden sich in Nördlingen, Bamberg, Bayreuth und Nürnberg.

Nach ihrem Studium der Geologie an der Universität Karlsruhe hat Christina Ifrim zu Plattenkalken und Mollusken der Fossillagerstätte Vallecillo in Nordost-Mexiko promoviert. Auch nach der Promotion hat sie sich weiter mit der Erforschung solcher Fossillagerstätten in einem PostDoc im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe beschäftigt. Von 2009 bis 2019 hat Christina Ifrim zu Ammoniten der Oberkreide in Mexiko an der Universität Heidelberg geforscht, 2018 mit einem Forschungsaufenthalt am American Museum of Natural History, New York. 2015 hat sie zu diesem Thema habilitiert und mehr als 20 Abschlussarbeiten betreut. Durch ihre Arbeit gingen zwei Aufschlüsse in Mexiko als Associated Boundary Stratotype Sections and Points in die Geologic Timescale (GTS) ein, die 2. und 3. Typlokalität Lateinamerikas in der GTS überhaupt.

Jura-Museum Eichstätt

Im Mittelpunkt der Ausstellungen des Jura-Museums Eichstätt stehen die Fossilien der Solnhofener Plattenkalke, die durch den intensiven Kalksteinabbau in der Region zutage gefördert worden sind. Die Gegend um das Museum ist für ihre hervorragend erhaltenen Fossilien aus der Jurazeit weltberühmt. Die Versteinerungen ermöglichen eine Zeitreise in eine 150 Millionen Jahre alte tropische Insel-, Riff- und Lagunenlandschaft, die von Fischsauriern und Krokodilen, Korallenfischen und Krebsen, Insekten und Flugsauriern bevölkert war. Zu den eindrucksvollsten Fossilien gehören das weltweit einzige Exemplar des Raubdinosauriers Juravenator und das Eichstätter Exemplar des Urvogels Archaeopteryx. Es ist das einzig vollständige Exemplar des berühmten Urvogels, das in der Fundregion verblieben ist. Prächtige Schauaquarien mit Riffkorallen, farbenfrohen Korallenfischen und „Lebenden Fossilien“ lassen die bunte Vielfalt von  Meeresbewohnern der Jurazeit lebendig werden.